Misrachi

Der Misrachi ([mizˈʀaχi], hebräisch המזרח"י ha-MiSRaCh"I, ein Akronym – erkennbar am Schriftzeichen Gerschajim ‹"› zwischen vorletztem und letztem Buchstaben – von Merkas Rūchanī (מֶרְכַּז רוּחָנִי ‚Geistiges Zentrum‘) oder Misrach („Osten“, seinerzeit im Gegensatz zum säkularen Westen)) ist eine orthodoxe, religiös-zionistische Bewegung. Sie wurde am 5. März 1902 in Wilna von Rabbi Isaac Jacob Reines (1839–1915) gegründet.[1] Ihr Motto ist „das Land Israel für das Volk Israel auf der Grundlage der Tora Israels“.[2]

Nationale Misrachi-Organisationen im deutschsprachigen Raum gibt es in München, Wien und Zürich. Misrachi Wien hat ihren Sitz im Misrachi-Haus auf dem Judenplatz. Die 1929 in Jerusalem gegründete Bnei Akiva ist die Jugendorganisation von Misrachi. In Israel nennt man die Misrachi-Bewegung des Landes Tnūʿat ha-MiSRaCh"I (תְּנוּעַת הַמזרח"י Bewegung des MiSRaCh"I).

Das Akronym ha-MiSRaCh"I ([hamizˈʀaχi]) ist außer der Silbenbetonung gleichklingend mit dem Adjektiv ha-Misrachi ([hamizʀaˈχi], הַמִּזְרָחִי ‚der Orientale/Ostler/Östliche‘), aber mit diesem Begriff nicht zu verwechseln, der auch einen Angehörigen der Misrachim beschreibt, jener israelischen Volksgruppe orientalischer Juden.

  1. Mordechai Naor: Eretz Israel. Das 20. Jahrhundert. Aus dem Hebräischen übersetzt von Miriam Magall. Könemann, Köln 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 19.
  2. Barbara Schäfer: Misrachi. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. Brill, abgerufen am 20. Oktober 2021, doi:10.1163/2405-8262_rgg4_SIM_14168 (Artikelanfang frei abrufbar).

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